ENTWURFSKONZEPT:

In eine vorhandene Baulücke sollte der eingruppige Gemeindekindergarten eingefügt werden. Damit waren Gebäudehöhe und Dachneigung vorgegeben. Außerdem war das Gemeindebudget sehr beschränkt. Um dem Gebäude ein charakteristisches Merkmal zu geben, wurde der Vorplatz mit einem großen, weit vorgezogenen Eingangsdach versehen. Der gesamte Eingangsbereich inkl. Gehsteig gehört damit zum Kindergarten. Durch gemauerte Pflanztröge und Sitzmöglichkeiten sind die Kinder von der Straße abgeschirmt.
Der zentrale Gruppenraum enthält eine Spielnische, einen Abstellraum und eine große Galerie mit Balkon, und ist zum nordseitigen Garten hin orientiert. Durch eine große Oberlichte im Firstbereich erhält der ge-samte Raum trotzdem viel Sonnenlicht. Das Raumprogramm wird durch Essraum, Garderobe, Arzt-/Leiterraum und Nebenräume ergänzt.
Der zweigeteilte Gartenraum ist über einen Gang mit Garderobe und Waschraum verbunden. Der dem Haus näher gelegene Teil des Gartens ist mit zwei Sandkästen, Spielgeräten und Gartenlaube ausgestattet. Der hintere Teil dient als Spielwiese, in dem auch praktische Tätigkeiten im Gewächshaus oder auf den Beeten möglich sind.

ÖKOLOGISCHES KONZEPT:

Bei der Auswahl der Baustoffe wurden baubiologisch/ökologische Kriterien berücksichtigt. Verputztes Zie-gelmauerwerk und Dachkonstruktionen mit sichtbaren Hölzern geben dem Gebäude eine warme, angenehme Ausstrahlung. Die Wände wurden von einer Künstlerin aus dem Ort mit Naturharzfarben gestaltet. Als Bodenbeläge wurden Holz und Klinkerfliesen verwendet. Die Fenster und Türen aus Holz wurden mit Naturfarben behandelt. Auf die Verwendung von PVC, Spanplatten, Styropor und ALU wurde verzichtet.

ENERGETISCHES KONZEPT:

Da die Betriebskosten des Kindergartens von der Gemeinde zu bezahlen sind, bestand großes Interesse an energiesparenden Maßnahmen. Die Beheizung und Warmwasserbereitung erfolgt durch eine lambda-gesteuerte Gas-Kondensationstherme mit hohem Wirkungsgrad. Für den späteren Anschluß einer Sonnen-kollektoranlage wurden Vorkehrungen getroffen. Die Niedertemperatur-Wärmeabgabe erfolgt über Fußleisten- bzw. Fußbodenheizung im Waschraum. Der Wärmedämmstandard des Gebäudes liegt etwa um 30% über den Mindestanforderungen der Bauordnung. Das hinterlüftete Steildach ist mit 20cm Steinwolle gedämmt, die Verglasung erfolgte mit beschichtetem Wärmeschutz-Isolierglas.

OBJEKTDATEN:

Planung und Projektleitung: Mag.Arch.Ing. Helmut Deubner, Dipl.Ing. Maria Riegler
Nutzfläche: 270 m2
Nettobaukosten inkl. Außenanlagen: öS 3.475.000,-
Nettobaukosten pro m2 Nutzfläche: öS 12.870,-
Bruttobaukosten gesamt: öS 4.680.000,-